Elisabeth Alexander

Elisabeth Alexander, geboren am 21.8.1922 in Linz am Rhein (nach früheren Angaben der Autorin am 21.8.1932), erzogen in einer katholischen Mädchenschule, danach einjähriger Klosteraufenthalt. Lebte ab 1946 in Heidelberg. Geburt dreier Kinder; sie übernahm nach der ­Scheidung deren alleinige Versorgung und Erziehung. Arbeitete als Kontokorrentbuchhalterin und Fernschreiberin; Schauspielschule, Abendgymnasium. 1963 erste Gedichtveröffentlichung, ab 1970 freie Schriftstellerin. Von 1975 bis 1982 journalistische Beiträge, insbesondere für das „Heidelberger Tageblatt“. Mitarbeit bei zahlreichen Zeitschriften des literarischen Underground. Lesereisen, insbesondere in den USA; 1985 ‚visiting writer' an der Texas Tech University Lubbock. Lehrbeauftragte an der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Mannheim (1990); Dozentin an verschiedenen Akademien. 1998 Stipendiatin der Stiftung Kulturaustausch Niederlande/Deutschland, Amsterdam. Elisabeth Alexander starb am 17.1.2009 in Heidelberg.

*  21. August 1922

†  17. Januar 2009

von Dieter M. Gräf

Essay

Mit einer spektakulären Straßenlesung im Heidelberger Anatomiegarten (1970) datierte Elisabeth Alexander den eigentlichen Beginn ihrer Karriere als Schriftstellerin: ein Ereignis, das auch überregional für Aufmerksamkeit sorgte und den Ruf der Autorin als streitbar nach sich zog. „Gedichte wie diese“, hieß es in „Pardon“, Elisabeth Alexander als Porno-Poetin titulierend, „waren nach den Studentenunruhen der bislang härteste Schock für Heidelberger Bürger.“ Auch in der Folgezeit löste Elisabeth Alexander mit ihrem Werk und ihrem ...